Das Interview der beiden Unternehmer Günther Seelos und Carina Schwenninger findet in den Atiflair Studios in Larnaka statt in einer Ausgabe der Serie: Zypern Unternehmerporträts. Hier berichten ausgewanderte Unternehmer, wie sie es geschafft haben, ein erfolgreiches Unternehmen auf Zypern aufzubauen.
Carina und Günther haben einen Bioladen mit delivery Service aufgemacht und haben sich erfolgreich auf Zypern etabliert. Die beiden deutschsprachigen Auswanderer berichten von einer wunderbaren Community und dem enormen Potenzial, dass es auf dieser Insel gibt.
Schön, dass ihr den Weg ins Studio auf euch genommen habt! Stellt euch mal vor, wer ihr beide seid.
Vielen Dank für die Einladung und die Möglichkeit uns und unseren Bio Laden das TC’s (?) „Plant-based growth“ (?) vorzustellen.
Mein Name ist Günter, ich bin hierher nach Zypern ausgewandert im September 2020. Das mit dem Bio Laden, das hat sich so ergeben, da wir hier alle vegan leben, also wir und unsere Freunde.
In Polis – unserer Wahlheimat – gibt es nicht so viel Möglichkeiten an Bioprodukte heranzukommen. Somit ist die Idee entstanden, uns damit selbst zu versorgen. Wir haben die Lücke, die es dort gab, genutzt und uns entschieden ein Bioladen aufzumachen.
Es freut uns, dass wir die Kunden bedienen können und zusammen mit dem Laden zu wachsen. Das macht richtig Spaß, da den Kunden mit Rat und Tat beiseitezustehen.
Mein Name ist Carina und ich bin Ende 2019 ausgewandert.
Ich bin sehr dankbar, weil wir mit unserem Laden nicht nur uns, unsere Freunde und Familie mit Bio-Lebensmitteln versorgen können, sondern alle Auswanderer, die auf Zypern sind.
Wir sind „Plant-based“, also arbeiten mit veganen Lebensmitteln. Es ist sehr schön damit gewährleisten zu können, dass jetzt die Leute nun damit versorgt sind. Ich weiß noch als ich ankommen bin und Sachen gesucht habe – die ich schon aus Österreich gewöhnt war – und gedacht habe: Das gibt es ja nicht, dass es das gar nicht gibt.
Jetzt sind wir selbst dafür zuständig, dass wir die Sachen besorgen für uns und für unsere Kunden sowie Kundenwünsche bedienen können.
Das mit den Kundenwünschen funktioniert auch fantastisch! Aus welchen Bereichen setzt sich eure Kundschaft zusammen? Kommt sie überwiegend aus Deutschland oder auch aus anderen Ecken?
Unsere Kundschaft ist multikulturell. Wir haben Österreicher, Deutsche, deutschsprachige Schweizer, viele Engländer, Franzosen und russische Kunden.
Ab und zu haben wir zypriotische Kunden, aber für die ist das ein bisschen etwas Extravagantes. Denn A haben die Zyprioten viel Gemüse und Obst was Sie selbst anbauen und B ist die Ernährung hier ziemlich Fleisch betont.
Wir haben unseren Laden aufgemacht, um eine exklusive Auswahl an Produkten anbieten zu können. Das schöne ist, dass wir unsere Kunden entsprechend bedienen können, die von allen Kontinenten und aus vielen Ländern kommen. Wenn nun ein Kunde zu uns kommt, der einen spezifischen Wunsch aus seiner Heimat hat, dann geben wir natürlich unser Bestes genau das zu bekommen. In der Regel funktioniert das auch gut, was wir an den zufriedenen und glücklichen Kunden merken.
Ich kann schon mal so viel verraten, Ihr verschickt inselweit. Warum habt ihr euch ausgerechnet für Zypern entschieden und nicht für irgendeine andere Destination, wo man auch hätte auswandern können?
Zum einen war es so, dass von uns Freunde und Familienmitglieder schon da hier waren.
Das hat das natürlich begünstigt, dass wir sagen: Ja, Zypern!
Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich immer schon den Traum hatte, am Meer zu wohnen.
Ich komme aus Tirol, aus den Bergen und bis zum Meer ist es immer ein Stück nach Italien.
Klar, ist man malam Meer, aber es ist halt doch was anderes dort zu wohnen.
Die Sonne, das Meer, das ist das, was ich wollte. Ich bin jetzt seit Ende 2019 da und ich habe es eigentlich noch nie bereut, muss sie ganz ehrlich sagen.
Ich wollte eine neue Herausforderung und wollte mich persönlich entwickeln und deswegen bin ich nach Zypern gekommen. Die Familie, es war schon Teil von meiner Familie da, war der Anstoß für das Ganze. Das mit dem Bioladen hat sich dann eben zu ergeben. Das war das schöne i-Tüpfelchen.
Gab es irgendwelche wichtigen Standortvorteile, die ihr mit Zypern verbindet?
Das ist einfach eine sehr schöne Gegend für uns, wo es sich gut anfühlt, dort zu sein.
Ich bin so der Großstadtmensch, das ist also nicht, was ich jetzt unbedingt brauche. Deswegen ist es schön, dass wir in die Polis Gegend gezogen sind.
Auf der Welt ist es überall schön und das hier ist wirklich ein schöner Fleck.
Das Akamas Gebirge da und Latchi hat sich zu einer schönen Ortschaft entwickelt.
Der ist auch schon ein bisschen größer geworden und von daher ist es eine wunderschöne Ecke.
Es ist auch schön ruhig und alles da: Berge und Stausee, das Meer. Wir gehen halt gerne im Meer baden.
Da es eben nur in Paphos Biomärkte gab, wo wir uns versorgen konnten, haben wir eben gesagt: Okay, dann müssen wir in Polis was aufmachen. Das war dann eine schöne Lücke, die uns da aufgemacht wurde.
Gab es irgendwelche Sprachbarrieren, die ihr bisher hattet?
Im Herzen sprechen wir alle die gleiche Sprache!
Zudem ist es hier ist es gängig, dass alle Englisch reden können. Es haben sich ab und zu mal Zyprioten bei uns verirrt, dienicht so gut Englisch gesprochen haben. Aber dann erklärt man eben mit Händen, Füßen und mit Übersetzern.
Wir können aber gut Englisch und Zypern war einmal eine englische Kolonie. Daher ist es hier gang und gäbe Englisch zu reden, also kein großes Problem.
Was war der erste Impuls, wie hat der Zypern entdeckt?
Ich war schon mal auf Zypern im Urlaub, aber ohne Gedanken hier leben zu wollen.Meine Familie und mein Bruder waren schon da, und dann ist es einfacher, wohin zu gehen, wo man schon jemanden kennt. Dazu kann ich hier auch endlich am Meer wohnen und muss hier nicht alles allein aufbauen.
Ich bin im November 2019 für eine Woche hergekommen.
Das war hier in Pawolia(?) in der Gegend Larnaka und habe die Kinder und Enkelkinder besucht. Das war eine Zeit, wo ich mir gedacht habe: das ist eigentlich es ist schon schön hier! Ein Leben hier kann man sich schon gut vorstellen.
Gab’s irgendwelche Herausforderung, die ihr bisher gemeistert habt?
Zuerst mal eine Location für den Laden in Polis zu suchen, die wir uns vorstellen konnten.
Wir wussten nicht, wie das Sortiment wird, wie viel wir brauchen.
Die Regale habe ich dann alle selbst gebaut, denn für den Bio Laden wollten wir keine Bleche Regale, sondern welche aus Holz, um das Naturverbundene hervorzuheben.
Meine Herausforderung war herauszufinden, woher wir die Produkte beziehen können und was wir gerne haben wollen. Es gibt auf Zypern einige Großhändler, die Dinge importieren von gängigen Marken, die wir aus Deutschland und Österreich kennen, wie Denree zum Beispiel.
Mittlerweile können wir einige Sachen von deutschen Großhändlern selbst importieren.
Als wir bei den Unternehmen angefragt haben, waren die meisten erstmal ganz erstaunt. Aber es haben die meisten möglich gemacht, uns die Produkte nach Zypern zukommen zu lassen. Selbst in kleineren Mengen haben sie es uns geschickt und so die Produkte hier verfügbar gemacht.
Das finden wir sehr schön!
Wie setzt sich euer Sortiment denn zusammen? Was habt ihr mittlerweile alles im Programm und was plant ihr noch mit reinzunehmen?
Am Anfang ist es hauptsächlich darum gegangen, Bio-Lebensmittel hier zu haben. Dann haben wir Räucherwaren integriert, weil wir auch selbst gerne diese Produkte nutzen.
Unser Sortiment setzt sich also vorwiegend aus Sachen zusammen, die wir gerne benutzen.
Wenn jetzt aber Kunden kommen und einen konkreten Wunsch haben, der ihren Lebensstandard verbessert, dann schauen wir, dass wir auch das hierher bekommen.
Unser Sortiment erweitert sich also eigentlich anhand der Wünsche unserer Kunden.
Wir zünden auch gerne ein Räucherstäbchen bei uns im Laden an, weil es eine gute Stimmung macht, die Kunden erfreut und interessiert macht, was denn da so gut riecht. Es ist uns wichtig eine gute Stimmung im Laden zu haben und dass die Kunden wieder glücklich aus dem Laden gehen können.
Welche Tipps könnt ihr aus persönlichen Erfahrungen als Unternehmer anderen Unternehmern mitgeben, die auf dem Sprung sind oder vielleicht darüber nachdenken, nach Zypern zu kommen?
Sich trauen, den Schritt zu wagen!
Denn wenn man es nicht selbst macht, macht es jemand anderes. Wenn jemand also ein Talent oder eine Begabung dafür hat, sollte er das auch nutzen. Wir verbinden gerne Menschen miteinander, die sich vielleicht im Bioladen kennenlernen oder die wir so bereits kennen. Diesen Ort der Begegnung zu schaffen und schön zu gestalten, macht uns einfach sehr viel Spaß.
Wenn es also Ort gibt, die noch nicht richtig versorgt sind, dann kann man dort selbst aktiv werden und den Raum weiter gestalten.
Wie habt ihr die Unternehmer-Community hier auf Zypern bisher wahrgenommen?
In der Facebook-Gruppe ist es auf alle Fälle super, dass dort immer wieder viele hilfreiche Tipps gegeben werden. Also man kann alles fragen, was man fragen will. Auf jeden Post wird geantwortet, es wird geholfen und immer hat jemand eine Antwort auf die Frage.
Ich finde, dass es ein schönes Zusammenspiel ist und eine große Hilfestellung für alle Unternehmer hier.
Die Unternehmerstammtische, die du regelmäßig machst, finden wir toll, weil man da Kontakte knüpfen kann.
Es ist einfach sehr wichtig, dass sich Möglichkeiten ergeben, wo sich die Leute austauschen können bei so einem Stammtisch. Also, das ist eine wunderbare Geschichte.
Wem würdet ihr eine Auswanderung nach Zypern unbedingt empfehlen?
Wie ich vorhin schon gesagt habe, jemanden der hier einen Großhandel eröffnen will, um Produkte zu importieren. Das ist eine Lücke hier auf Zypern, wo man mit Genauigkeit und gutem Kundenservice sehr viel machen kann.
Ich gehe davon aus, dass auch andere Bioläden hier auf der Insel gibt, die ein großes Interesse daran haben einen zuverlässigen und angenehmen Großhändler zu haben.
Also ich kann nur jedem empfehlen Zypern auszuwandern!
Auf Zypern ist alles sehr interessant und Zypern ist eine sehr schöne Insel. Es ist die Insel der Liebe.
Wir haben das Meer, wir haben 320 Sonnentage, die Marketing-Experten sagen 340 Tage Sonnenschein.
Eine wunderschöne Insel, man kann hier alle Ecken erkunden und anschauen. Es ist wunderschön und es ist noch Teil der EU.
Wir haben es nicht bereut und wir lieben die Insel.
Was ist euer, warum? Was treibt euch an, morgens aufzustehen? Und wo seht ihr euch in fünf Jahren mit eurem Unternehmen?
Das Warum ist, wir stellen gerne Kunden zufrieden. Diese Zufriedenheit des Kunden, das ist immer schön, wenn man Leuten etwas bieten kann und ihnen auch dienen darf.
Wenn jemandem einen Wunsch hat und man kann den erfüllen, das treibt uns an, das ist das Warum.
Wir haben auch beide ein wunderbares Zusammenspiel, was für ein Geschäft unheimlich von Vorteil ist. Der Mann treibt an, die Frau plant und organisiert alles im Hintergrund und gibt die Richtung vor.
Wir haben die Vision, wir wollen wachsen und das ist es natürlich auch unser Warum.
Also wird es weitere Bioläden geben?
Ja, das haben wir vor.
Wenn der jetzt gut durchschlägt, und wir durch das Interview mit dir noch mehr Reichweite bekommen, denke ich, dass das so sein wird.
Mit dem Online-Shop, der jetzt anläuft, haben wir auf jeden Fall auch eine Plattform, die es ermöglicht, noch eine Filiale oder mehr aufmachen zu können.
Es ist der Traum, dass das auch Begegnungsorte sein können.
Wir haben zum Beispiel im Laden auch eine Couch drinnen stehen, weil wenn sich da jemand einmal unterhalten und austauschen will.
Dann können sie sich auch noch eindecken mit gesunden Lebensmitteln und das alles mitnehmen. Das ist der Traum und die Vision, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren sicher realisierbar ist.
Bei uns haben die Gäste das letzte Wort. Ihr dürft den Zuschauern noch was mit auf den Weg geben, was euch am Herzen liegt zum Thema Auswandern, Firmengründung, Unternehmertum, oder was euch sonst wichtig ist.
Uns persönlich ist es sehr Wichtiges ist danke zu sagen.
Also wir möchten uns gerne bei dir bedanken, dass du uns eingeladen hast, dass du uns immer wieder unterstützt, dass du uns weiterempfiehlst.
Natürlich möchten uns auch bei unseren Kunden bedanken, die regelmäßig zu uns in den Bioladen kommen, die uns ihr Vertrauen schenken und die und soll da damit unterstützen.
An die Zuhörer, die das Interview sehen:
kommt auf die Insel! Es ist es wunderschön und rentiert sich auf jeden Fall hier auszuwandern.